Montag, 23. April 2018
Kreislaufwirtschaft in der EU: neue Maßnahmen für das Recycling und Mülldeponien
Am Mittwoch, den 18. April gab das Europäische Parlament grünes Licht für das Kreislaufwirtschaftspaket. Europa unternimmt einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Produktionsmodell: weniger Mülldeponien und eine zunehmende Verwertung von Siedlungsabfällen.
Das neue Paket zur Kreislaufwirtschaft sieht vor, dass bis 2025 mindestens 55 % der Siedlungsabfälle verwertet werden müssen. Dieser Anteil muss bis 2030 auf 60 % und bis 2035 auf 65 % steigen. Die neuen ehrgeizigen Quoten gelten auch für Verpackungsmaterialien wie Papier, Pappe, Plastik, Glas und Metall. Für jedes dieser Materialien gilt eine individuelle Quote.
Neue Beschränkungen sind auch für die Entsorgung von Abfällen auf Mülldeponien geplant. Bis 2035 darf höchstens 10 % des gesamten Abfalls auf Mülldeponien entsorgt werden. Mülldeponien führen oft zu irreparablen Umweltschäden, insbesondere bei Ablagerung organischer Abfälle. In Europa werden 96 Millionen Tonnen Biomüll erzeugt, aber nur 30 % davon werden ordnungsgemäß verwertet. Dagegen werden noch immer 66 Millionen Tonnen auf Mülldeponien entsorgt, was erhebliche ökologische, ökonomische und soziale Kosten verursacht.
Bioabfälle auf Mülldeponien können extrem gefährlich werden, da sie Sickerwasser und Methangas produzieren, die in das Grundwasser gelangen und sich schädlich auf unsere Gesundheit und das Klima auswirken können.
Genau aus diesem Grund wurde die Verordnung beschlossen, die alle Mitgliedstaaten bis 2024 zur Sammlung organischer Abfälle verpflichtet.