IMMER MEHR KUNSTSTOFF IM BIOMÜLL
- Auf dem Kasseler Abfallforum wurden Maßnahmen zur Verbesserung der zunehmend schlechter werdenden Bioabfall-Qualität in Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutiert.
- Die österreichischen Kompostierer starten die Kampagne „Alles in Bio - Bündnis für das österreichische Bio-Kreislauf-Sackerl”
Dieses bedeutende Problem war ein wichtiges Thema auf dem 30. Kasseler Abfall- und Ressourcenforum 2018 (Kassel, 10. – 12. April 2018), der deutschen Bioabfallwirtschaftskonferenz, auf der die Vertreter der nationalen Kompostverbände von Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien, den vier europäischen Ländern mit der längsten Erfahrung im Bereich der Biomüllsammlung in Europa, zum gegenseitigen Austausch zusammentrafen.
Hubert Seiringer vom Kompost- und Biogasverband Österreich (KBVӦ), Marco Ricci Jürgensen von der italienischen Kompostgemeinschaft (CIC), Konrad Schleiss von Biomasse Suisse und Bertram Kehres von der Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) haben am Mittwoch, den 11. April Vorträge zum Thema „Problem Kunststoffe/Fremdstoffe in Bioabfall und Kompost – Aktuelle Situation und Lösungsansätze im Vier-Länder-Vergleich” gehalten.
Von besonderer Bedeutung war der Vortrag von Hubert Seiringer, Vorsitzender des Kompost- und Biogasverbands Österreich (KBVÖ), der die Kampagne „Alles in Bio – Bündnis für das österreichische Bio-Kreislauf-Sackerl” vorgestellt hat, mit der Zielsetzung, die Verteilung von Einweg-Einkaufstaschen und Obst- und Gemüsebeuteln aus nicht kompostierbarem Kunststoff zu verbieten, und die Verunreinigung des Bioabfalls durch nicht-kompostierbare Kunststofffolien deutlich zu vermindern. So Seiringer: „Bei der getrennten Sammlung von Haushaltsabfällen hat der biogene Anteil das größte Potenzial. Will man bestmögliche Recyclingquoten erreichen, ist daher einer möglichst hohen Erfassung des Bioabfalls höchste Priorität einzuräumen. Der entscheidende Schlüssel dazu ist jedoch die Motivation in jedem einzelnen Haushalt. Diese wird nur dann gegeben sein, wenn das Erfassen des Bioabfalls bereits in jeder Küche höchst anwenderfreundlich ermöglicht wird. Werden Mehrwegbehälter als Sammelhilfe verwendet, müssen diese ja den Weg bis zur Biotonne und wieder zurück „schaffen“ und dann auch noch gereinigt werden. Es liegt klar auf der Hand, dass dadurch die Motivation Mehrwegsammelhilfen zu verwenden bei den nicht ganz so umweltbewussten Bürgerinnen und Bürgern ein sehr begrenzender Faktor ist. Ebenso kennt jeder Bioabfallverwerter das Problem, dass für einen gewissen Bevölkerungsanteil aus Bequemlichkeit lieber gleich eine der vielen vorhandenen Kunststofftüten für die Bioabfallsammlung verwendet wird und so direkt in der Biotonne landet. Steigende Störstoffanteile in der Bioabfallanlieferung bestätigen diese Entwicklung seit vielen Jahren. Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit ist hier sicherlich unerlässlich. Dennoch wird es immer einen Bevölkerungsanteil geben, der trotz jeglicher Aufklärungsarbeit den Bioabfall mit Störstoffen belastet. 80 bis 90% des Störstoffvolumens kommen von Kunststofftüten. Was liegt also näher, als das System an der Wurzel zu packen und das Störstoffproblem durch kompostierbare Kunststoff- oder Papiertüten zu lösen? Technisch ist es bei Einhaltung der Produktnormen ja schon seit vielen Jahren möglich! Die einzig sinnvolle Lösung kann hier nur eine „ganz oder gar nicht“ Lösung sein.“
Das Konzept des österreichischen Bio-Kreislauf-Sackerl wurde vorgestellt: ein kompostierbarer Knotenbeutel aus der Obst- und Gemüseabteilung der nach dem Einkauf zur Bioabfallsammlung dient. „Knotenbeutel kommen mit dem regelmäßigen Einkauf ohnehin fast täglich in jeden Haushalt und bekommen somit als praktische Bioabfall-Sammelhilfe eine sinnvolle Mehrfachnutzung.
- Lebensmittel halten in solchen Tüten nachweislich länger
- anwenderfreundliche Bioabfallsammlung im Haushalt
- weniger nicht abbaubare Störstoffe im Bioabfall
- weniger Restmüll
- mehr hochwertiger Kompost für unsere Böden.
Christian Garaffa, bei Novamont zuständig für die Getrenntsammlung von Bioabfällen erklärt: „Dank seiner 25-jährigen Erfahrung im Bereich der Getrennten Bioabfallsammlung ist Novamont seit 5 Jahren auch ein Förderpartner dieser Veranstaltung. Kompostierbare Tüten aus Mater-Bi® ermöglichen die quantitativ und qualitativ hochwertige Abschöpfung des Biomülls aus dem Hausmüll. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Mailand die jedes Jahr mehr als 100 kg pro Einwohner hochqualitative Küchenabfälle sammelt. Über den Einsatz von nach der europäischen Norm EN 13432 zertifizierten Biokunststoffen wird eine hohe Erfassungsquote und eine geringe Störstoffquote des eingesammelten Bioabfalls gewährleistet, wodurch die Umwandlung in qualitativ hochwertigen Kompost begünstigt und die Schließung des Kohlenstoffkreislaufs im Hinblick auf eine echte Kreislaufwirtschaft sichergestellt wird.
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Das Unternehmen Novamont ist führend in der Entwicklung und Herstellung von von Bio-Kunststoffen und Biochemikalien unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Mit 600 Mitarbeitern hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von über 170 Millionen Euro erzielt und beständig in Forschung und Entwicklung investiert (20 % der engagierten Mitarbeiter). Die Gesellschaft hält ein Portfolio mit rund 1.000 Patenten. Firmensitz ist Novara, die Produktionsstätte befindet sich in Terni und die Forschungslabore in Novara, Terni und Piana di Monte Verna (Region Kampanien). Novamont ist über Tochterfirmen in Porto Torres (Region Sardinien), in Bottrighe (Region Venetien), Terni und Patrica (FR) tätig. Das Unternehmen ist auch im Ausland tätig mit Niederlassungen in Deutschland, Frankreich und den USA und mit einem Vertretungsbüro in Brüssel (Belgien). Vertreter des Unternehmens arbeiten in den Beneluxstaaten, Skandinavien, Dänemark, im Vereinigten Königreich, China, Japan, Kanada, Australien und Neuseeland.Novamont Pressestelle
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