Donnerstag, 16. September 2021

G20: STARTSCHUSS FÜR DAS COLDIRETTI/NOVAMONT-VORHABEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT 4.0

Gemeinsam mit der Landwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandele

Während des Treffens der Landwirtschaftsminister der G20-Staaten in Florenz fiel der Startschuss für ein gemeinsames Projekt von Coldiretti, der größten Interessenvertretung von Landwirten in Europa und Novamont zur Entwicklung der Landwirtschaft 4.0. Im vergangenen Jahr konnte die Landwirtschaft ein Wachstum von 20 % verzeichnen und erzielte einen Rekordumsatz von 540 Millionen Euro, wie Coldiretti anlässlich der Gründung von Mater-Agro, einem neuen Unternehmen zur Förderung ökologischer Innovationen in der Landwirtschaft bekanntgab. Die Piazza Santa Croce im Herzen von Florenz wurde zur Bühne der „Landwirtschaft der Zukunft”, zwischen Innovation und Tradition, mit der Aufgabe, einen Beitrag zum Schutz der Umwelt, der Gesundheit und unserer Erde vor den Folgen des Klimawandels zu leisten, vorgestellt von den führenden Vertretern des Lebensmittelsektors.
 
Das Unternehmen Mater-Agro, an dem auch Landwirte beteiligt sind, wurde auf Initiative von Coldiretti, der größten Interessenvertretung von Landwirten in Europa, und Novamont, dem Pionier und internationalen Marktführer im Bereich der Biokunststoffe und Biochemikalien, gegründet. Das neue Unternehmen will die partizipative Innovation zwischen Landwirtschaft und Industrie fördern und den Landwirten dabei helfen, hohe Ernteerträge durch nachhaltige Lösungen für einen Übergang zum umweltverträglichen Landbau zu erzielen – angefangen bei biologischen Pflanzenschutzmitteln, Bioschmierstoffen, biologisch abbaubaren Mulchfolien über sonstige Anwendungen aus biologisch abbaubaren Biokunststoffen bis hin zur Entwicklung von Kulturen, die resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels hinsichtlich der Temperaturen und der Wasserverfügbarkeit sind.
 
Darüber hinaus werden Coldiretti und Novamont mittels Mater-Agro Konzepte für die Regenerierung von kontaminierten, ausgelaugten und von Wüstenbildung bedrohten Böden entwickeln. Dazu soll ein „Versuchsbetrieb" eingerichtet werden, der Fortbildungen für Landwirte und Wissenschaftler bezüglich der Regenerierung geschädigter Flächen, einer effizienten und nachhaltigen Kulturführung und der Bewältigung der neuen Herausforderungen des Klimawandels, anbietet. Für die Verwertung und den Vertrieb der neuen Produkte und Dienstleistungen kann das Projekt auf das Netzwerk der italienischen Agrarkonsortien - Bonifiche Ferraresi zählen.
 
„Wir setzen uns gemeinsam für die Entwicklung der italienischen Landwirtschaft ein, die dank ihrer führenden Rolle in Bezug auf Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und Qualität die grünste in Europa ist", erklärt der Präsident von Coldiretti, Ettore Prandini, und betont, dass „das Projekt darauf abzielt, die Produktionsketten der Biokunststoffe und Biochemikalien durch die Förderung technisch-wissenschaftlicher Netzwerke in den Regionen zu unterstützen, um eine italienische Wertschöpfungskette einer grünen Biochemie zu schaffen, die dazu beiträgt die Auswirkungen des Klimawandels wirksam zu bekämpfen.“
 
„In dieser beispiellosen Gefahr für die Menschheit, die uns immer stärker dazu drängt, mutige Entscheidungen in Richtung eines nicht mehr länger aufschiebbaren ökologischen Wandels zu treffen, will Mater-Agro ein Ort der Innovation sein, an dem biobasierte Chemie und Landwirtschaft miteinander verschmelzen: Die Schnittstelle für eine kreative Kollaboration zwischen Forschung, Innovation und guter landwirtschaftlicher Praxis, die die biologische Kreislaufwirtschaft als Hebel zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft für alle nutzt, verfolgt das Ziel, mit weniger mehr zu erreichen", so Catia Bastioli, CEO von Novamont
 
Novamont und Coldiretti arbeiten seit vielen Jahren zusammen, um ein Kooperationsmodell zu schaffen, dass durch die, von Pflanzenölen ausgehende, Wertschöpfungskette für Biokunststoffe Innovation und Erneuerung in den Agrarsektor bringt. Die Zusammenarbeit begann vor über zehn Jahren auf Versuchsfeldern in Mittelitalien mit dem Anbau von Disteln und Färberdisteln auf Grenzertragsböden. Damit verbunden war die Entwicklung von Produkten und nachhaltigen Lösungen gegen die Verschmutzung von Ökosystemen.  Im Jahr 2015 wurde eine Vereinbarung über den Anbau von Disteln und 2019 über die nachhaltige Produktion von Sonnenblumenöl „Made in Italy“ geschlossen. Im Jahr 2020 haben Novamont und Coldiretti gemeinsam mit der Universität Bologna und dem Polytechnikum Turin die Gründung der Re Soil Foundation vorangetrieben, einer Stiftung, deren Ziel es ist, wissenschaftliche, technologische, ökologische und humanistische Erkenntnisse miteinander zu verbinden, um zu einer Schnittstelle für die verschiedenen italienischen und europäischen Unternehmen zu werden, die sich mit dem Thema Boden beschäftigen.
 
Nachstehend die „Waffen” für eine, von der grünen Chemie auf den Weg gebrachten, grünen Revolution:
 

 
BIOLOGISCHE PFLANZENSCHUTZMITTEL
Pflanzenschutzmittel auf Basis von Pelargonsäure mit einer sehr hohen Wirkstoffkonzentration, die das Wachstum von ein- und mehrjährigem Unkraut auf öffentlichen Flächen, in Weinbergen und Obstplantagen, das Wachstum von Achselknospen bei Tabak, die Sikkation von Kartoffeln vor der Ernte sowie die Ausdünnung der Blüte von Kernobst wirksam kontrollieren. Sie stellen eine ideale Alternative zu herkömmlichen Mitteln, die zunehmend in den Mittelpunkt der Debatte über die Zweckmäßigkeit ihres Einsatzes geraten sind, dar. Die biologischen Pflanzenschutzmittel werden im Boden schnell biologisch abgebaut und sind nur sehr schwer wasserlöslich. Sie bilden keine Rückstände im Erdreich oder in den behandelten Pflanzen und beeinträchtigen daher weder die Keimung der im Erdreich vorhandenen Samen noch schädigen sie das Wurzelwerk, sodass die Fruchtbarkeit des Bodens unverändert bleibt und seine Artenvielfalt und Erosionsbeständigkeit erhalten bleiben.
 
BIOSCHMIERSTOFFE
Flüssige Gemische zur Schmierung der mechanischen Teile von Traktoren und Landmaschinen sind die optimale Lösung für den Umweltschutz. In der Anwendung unterscheiden sie sich nicht von den herkömmlichen Produkten auf Mineralölbasis, werden jedoch aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, sind dank ihrer biologischen Abbaubarkeit sehr umweltverträglich und bieten in Anbetracht eines Flammpunktes von über 280° C eine höhere Brandsicherheit. Aufgrund des hohen Viskositätsindexes der Bioschmierstoffe arbeiten die Pumpen mit weniger Kraftaufwand und verbrauchen somit weniger Energie.
 
BIOLOGISCH ABBAUBARE MULCHFOLIEN
Wenn in der Landwirtschaft eingesetzte Kunststoffe nicht ordnungsgemäß gesammelt und entsorgt werden, können sie die Umwelt erheblich belasten, da sie das Erdreich verunreinigen und sich negativ auf die Fruchtbarkeit und Gesundheit des Bodens auswirken. Dieses Problem stellt sich insbesondere bei der Entsorgung von Kunststofffolien für den Obst- und Gemüseanbau, die in der Regel stark verschmutzt und daher nicht leicht zu recyceln sind. Die „grünen” Folien können in Abhängigkeit von ihrer biologischen Abbaubarkeit im Boden verbleiben, wo sie, sobald sie eingearbeitet sind, ohne negative Auswirkungen auf den Boden und ohne Rückstände, von Mikroorganismen zu Kohlendioxid, Wasser und Biomasse mineralisiert werden. Die Folie wird also vollständig biologisch abgebaut.

 
 Weitere Informationen:
 
NOVAMONT - Francesca De Sanctis - +39 340 1166426 francesca.desanctis@novamont.com
 
COLDIRETTI - 335 8245417 - 06 4682487 - relazioniesterne@coldiretti.it

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